Gedenktag katholisch: 23. Februar
Polykarp von Smyrna, dessen Leben bis in die Zeit der Urkirche zurückreicht, wurde um das Jahr 69 geboren Die Lehre Christi hat er noch von den Aposteln selbst erhalten. So schreibt sein Schüler Irenäus von Lyon, dass er „nicht nur durch die Apostel unterwiesen worden war und mit vielen sprach, welche Christus gesehen hatten, sondern auch von den Aposteln in Kleinasien als Bischof der Kirche von Smyrna eingesetzt worden“ sei (Adversus Haereses III,3,4; Historia Ecclesiastica IV,14,3,4). Erste Erwähnung findet Polykarp im Martyrium des Polykarp, den Märtyrerakten mit historischen oder legendarischen Berichten über die frühchristlichen Märtyrer. Als Bischof von Smyrna war Polykarp vor allem darum bemüht, die Lehre der Apostel zu bewahren, sie unter den Heiden zu verbreiten und Häresien zu bekämpfen. Irenäus beschreibt ihn als einen begnadeten Prediger und wohltätigen Bischof, der sich vor allem durch seine Fürsorge für Witwen und Sklaven auszeichnete.
Wirken und Bedeutung
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Polykarp verteidigte als Bischof die Lehre der Apostel und bekämpfte energisch sämtliche Irrlehren, darunter auch die Lehren von Markion. Als Verfechter des rechten Glaubens war seine Standfestigkeit ein Vorbild für seine Zeit.
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Er setzte sich für die Armen, Witwen und Sklaven ein und war als Prediger und Seelsorger hoch angesehen.
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Um 154 reiste Polykarp als Vertreter der Kirchen von Kleinasien nach Rom, um mit Papst Anicet über den Termin der Osterfeier zu diskutieren. Während die östliche Kirche Ostern am 14. Nissan feierte, hielt die westliche Kirche an der Sonntagsregel fest. Die Meinungsverschiedenheiten wurden respektvoll und friedlich behandelt
Das Martyrium
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Während der Christenverfolgungen unter Kaiser Antonius Pius wurde Polykarp als Greis festgenommen und zum Scheiterhaufen geführt. Er wurde aufgefordert, dem Glauben abzuschwören, was er mit den berühmten Worten ablehnte: „Sechsundachtzig Jahre habe ich dem Gekreuzigten in Treue gedient. Nie tat er mir ein Leid an. Wie kann ich da meinem Herrn und Heiland lästern?“.
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Der Überlieferung nach blieben die Flammen für Polykarp wirkungslos, sodass er schließlich mit dem Dolch getötet wurde. Die Christen von Smyrna bestatteten seine Überreste und begingen seinen Todestag als „Geburtstag zum Himmel“.
Frühchristliche Schriften
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Polykarp verfasste Briefe, von denen der an die Philipper bis heute erhalten ist.
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Seine Märtyrerakte zählt zu den ältesten Dokumenten der christlichen Märtyrergeschichte.
Polykarp von Smyrna steht wie kaum ein anderer für die Kontinuität zwischen Apostelzeit und entstehender Kirche, für den Mut im Glauben und für die Treue zur christlichen Überlieferung in schwierigen Zeiten.
Worte des heiligen
Im Gebet am Scheiterhaufen:
„Herr, allmächtiger Gott, Vater deines geliebten und gesegneten Sohnes Jesus Christus, durch den wir dich erkennen, Gott der Engel, Mächte und der ganzen Schöpfung, des ganzen Menschengeschlechtes der Gerechten, die vor dir leben: Ich danke dir, dass du mich an diesem Tag und in dieser Stunde für würdig erachtet hast, teilzuhaben an der Zahl der Märtyrer …“
Vor dem Richter:
„86 Jahre habe ich ihm gedient, und er hat mir nichts Böses getan. Wie könnte ich meinen König und Erlöser lästern?“


